„L’Italien“ Besuch einer französischen Filmvorführung

Am 03.02.2015 verlegten die Klasse 9d und die Französischschüler der Klasse 10e ihre Klassenzimmer in einen Saal des Aschaffenburger Kinos „Casino“, denn dort wurden sie beim fran­zösischen Schulfestival „Cinéfête“ begrüßt. Diese Veranstaltung, in deren Rahmen Filme in ihrer französischen Originalversion präsentiert werden, wird seit 2004 von der AG Kino-Gilde e.V. und der französischen Botschaft gemeinsam veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft der Bildungsminister der deutschen Bundesländer.

 

Die Jugendlichen bekamen im Vorfeld des Kinobesuchs die Gelegenheit, sich einen Film auszusuchen, der sie anspricht. Nach Abstimmungen in beiden Klassen fiel die Wahl auf „L’Italien“, der in Deutschland bereits unter dem Titel „Fasten auf Italienisch“ erschien. Bevor es ins Kino ging, wurde der Film im Unterricht in Hinblick auf das Vorherrschen verschiedener Vorurteile gegenüber Italienern und Arabern vorbereitet. Ebenso wurde thematisiert, wie wichtig es ist, sich auf die französische Sprache einzulassen und davon abzusehen, jedes einzelne Wort verstehen zu wollen. Vielmehr sollten sich die Schüler auf das „Erlebnis Film“ einlassen und über den Gesamtzusammenhang aus Gestik, Mimik, Worten und Handlungen der Personen sowie aus der erzeugten Stimmung den Inhalt begreifen.

 

So gewappnet fanden sich die Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrerinnen Dorothee Steinbach und Eva Schürmann am 03. Februar im Aschaffenburger „Casino“ wieder und sahen eine Komödie, die sich im Hintergrund mit dem Thema Multikulturalität und Multireligiosität beschäftigt:

 

Das Leben von Olivier Barouxs Hauptfigur Dino (KadMerad) scheint perfekt. Er hat einen Traumjob und auch eine Traumfrau. Alle lieben den lebenslustigen Italiener, der eigentlich gar keiner ist. Den italienischen Namen hat er sich nämlich selbst ausgesucht, um Vorurteilen gegen Arabern aus dem Weg zu gehen. Die Probleme beginnen, als sein kranker Vater ihn bittet, an seiner Stelle den Ramadan zu begehen …

 

Für die Schüler ergaben sich kaum Probleme. Die allermeisten „zwangen“ sich selbst immer wieder, nicht auf den deutschen Untertitel zu schielen und zeigten sich überrascht davon, wie viel sie ohne Hilfe verstanden. Viele gaben auch an, bei schwierigeren Passagen zwischen Originalton und Untertitel zu „springen“, um das Gesamtverständnis zu sichern.

 

Die Nachbereitung des Films im Unterricht bewies, dass die Jugendlichen nicht nur den groben Handlungsverlauf, sondern auch zahlreiche Details und kompliziertere Zusammenhänge erschlossen hatten. Nicht zuletzt wurden sie durch „L’Italien“ aber auch dazu angeregt, ihre Einstellungen gegenüber verschiedenen Nationalitäten zu überdenken, anderen Religionen wertschätzend gegenüberzutreten und auch ihr Verhältnis zur Wahrheit zu definieren. In diesem Sinne lässt sich sagen, dass die Schülerinnen und Schüler in vielerlei Hinsicht von diesem authentischen Spracherlebnis profitieren konnten.

 

Dorothee Steinbach, StRin (RS),

Fachbetreuerin Französisch